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preterito

Aus den Katakomben der Langenbrucker Italianità haben die Gebrüder Salerno die alte Teigmaschine des Papas ausgegraben, welche er sich in Sehnsucht an die Esskultur seines Herkunftslandes und die ravioli freschi fatto a mano della zia Giuseppina erstand, um wenigstens ein Mal in der Woche so zu essen, dass die amore italiana nur so von der Gabel trieft und man nicht mehr so richtig weiss, ob man sich noch am Küchentisch befindet oder in einem Adriano Celentano Schnulzstreifen unterlegt mit den sanftesten Liebesklängen von Domenico Mondungo, während über einem Olivenhain in Molise die spätherbstliche Abendsonne ihre rotgetränkte Verabschiedungszeremonie aus dem verdreckten Hemdsärmel eines alten von der Arbeit gezeichneten Feldarbeiters zaubert.Diese Tradition führen die Sprösslinge des capo Basso weiter. Mit Amigo Yannick Frich und Elias Buess und mit der gleichen Liebe und der gleichen Zuwendung stellen sie sich – aus unerklärlichen Gründen meist barfuss – hinter die munter schnurrende Maschine und lassen den ländlichen Duft der Adriaküste durch die Gassen Basels streichen. Wie eine salzige Brise, welche dem vino di casa einer kleinen Taverne in der Altstadt von Vieste die letzte, die gesamte Schönheit der Erde abrundenden, Note verleiht und das Herz so sanft golden vor sich hin glühen lässt wie die Oktobermittagssonne über den sieben Hügeln von Rom. Dieses Gefühl und Bild vor Augen, diese Zuneigung für das Gute im Herzen und die alten Rezepte der grossen Zia Giuseppina. Das ist Pasta Violi. Dies und die Überzeugung, dass man auch den schrecklichsten Diktator dieses Universums mit einer Handvoll frischer Pasta zur Vernunft bringen kann, wenn man sie nur mit genügend Demut zubereitet.

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